Donnerstag, 15. Februar 2018

Meine (zahlreichen) Wanderfehler Teil 2

Für meinen zweiten Versuch einer Fernwanderung begann ich mit der Planung direkt nach der ersten: ich hatte Blut geleckt. Die deutschen Mittelgebirge sollten erkundet werden - eines hatte ich abgehakt, das nächste sollte folgen. Ich entschied mich für den Odenwald. Hier gab es viel zu entdecken - exotische Flora, tolle Ausblicke und legendäre Orte, wie beispielsweise Schloß Frankenstein. Bei dieser Lektion hoffe ich irgendwie, dass meine Kinder das nie lesen. Andererseits: so ist das Leben.

Zum Zeitpunkt des Aufbruchs hatte ich Liebeskummer - und die Lektion 1 nur unzureichend verinnerlicht. Jedenfalls hatten wir auch eine Flasche Schnaps dabei und den Durst löschte ich nicht mit dem mitgeführten Wasser. Nein - richtig geraten, sondern mit eben jenem Schnaps. Das war zuerst lustig - wie es dann war, weiß ich leider nicht mehr. Ich wachte am nächsten Morgen auf: ich lag auf dem nackten Waldboden, der Schlafsack lag zwei Meter neben mir. Ein Zelt hatten wir nicht aufgebaut. Mir tat alles weh, weil ich intensiven Kontakt mit Brennesseln hatte und zuhause stellte ich fest, dass sich drei Zecken über meinen Waldbodenbesuch gefreut hatten - zumindest bis ich sie von meinem Rücken gepflückt bekam und in der heimischen Toilette runterspülte. Das machte man damals so. Heute kann man die Biester einschicken, um eine eventuelle FSME oder Borreliose Infektion des Tieres überprüfen zu lassen. Die Lektion war also: genug zu trinken dabei haben und zu sich nehmen bezieht sich auf nicht-alkoholische Getränke. Auch heute darf das Schnäpschen oder Weinchen auf der Wanderung nicht fehlen, allerdings trinke ich stets große Mengen Wasser dazu (und über Warth schweigen wir, liebe Mitwanderer).

Nicht der Odenwald, aber so ähnlich

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